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Ein neuer Preview aus Band 9 Teil 1

„Hast du in letzter Zeit besonders viel Angst?“, fragte Tess Alea.

„Ehrlich gesagt, ja. Ich habe Albträume davon, wie die Ozeane kippen, wie das Klima kollabiert …“, sagte Alea leise. „Diese Bilder haben sich in mich reingefressen und so ein Gefühl in mir hinterlassen.“

„Was für ein Gefühl?“

Aleas Blick richtete sich nach innen. „Es ist wie eine Mischung aus Lähmung und regelrechter Panik. Die Umweltzerstörung wird immer schlimmer und in dunklen Momenten frage ich mich, ob die Menschheit es wirklich noch schaffen kann, sich selbst zu retten.“
Im heutigen Preview geht es um Tess’ und Aleas Freundschaft und darum, wie sie mit Ängsten und Sorgen umgehen. Lest selbst:

Prüfend betrachtete Tess Alea. „Für dieses Gefühl gibt es einen Namen: eco anxiety – Öko-Angst“, erläuterte Tess. „Emotionale Verzweiflung wegen der Bedrohung durch den Klimawandel. Zukunftsangst aufgrund der Umweltschäden. Das haben viele.“

„Und was kann man dagegen tun?“

„Behalte deine Gedanken im Blick.“

Alea nickte. Vor einiger Zeit hatte Tess ihr beigebracht, ihre Gedanken zu beobachten, als wäre sie eine Besucherin im eigenen Kopf. Alea hatte das seitdem immer wieder angewandt und festgestellt, dass diese Methode ein wertvolles Werkzeug war, um sich nicht haltlos in irgendetwas hineinzusteigern.

„Hast du geübt?“

„Sehr oft sogar“, versicherte Alea wahrheitsgemäß. „Aber so etwas wie eco anxiety ist echt eine andere Liga. Da hat man einfach Angst, weil die Situation so bitterernst ist.“ Vielleicht konnte Tess ihr einen Tipp geben, wie sie mit den Angstgefühlen besser klarkommen könnte.

Doch statt zu dozieren, erwiderte Tess: „Verstehe ich. Es geht schließlich um nichts Geringeres als darum, dass die Menschheit sich selbst zugrunde richtet. Mir macht das auch Angst. Aber man darf sich nicht blindlings von seinen Emotionen mitreißen lassen, sondern muss sich beim Fühlen genau beobachten. Bewusst bleiben. Anstatt gedanklich in einer finsteren Zukunft festzuhängen, die noch gar nicht sicher ist, muss man seine Power zu sich selbst zurückholen.“