Über mich

Mein Lebensweg

Vom verträumten Kind zur erfolgreichen Herzblut-Autorin: Hier erzählt Tanya Stewner, wie sie trotz Hindernissen nie aufhörte an sich zu glauben.

Meine Kindheit

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Ich wurde 1974 in Wuppertal geboren, Sternzeichen Wonneproppen. Wie mir Eltern und Großeltern gern erzählten, war ich ein fröhliches, neugieriges Kind. Das änderte sich erst 1980, als ich eingeschult wurde …

Ich bin ein ziemlich komischer Vogel. Und zwar gerne!

aus Alea Aquarius
Tanya Stewner Lebensweg 02 Tanya Einschulung

Schon der erste Schultag war schwierig (sieht man mir hier an, oder?). Es folgten vier weniger schöne Grundschuljahre, während derer ich massivem Mobbing ausgesetzt war und außerdem dachte, ich würde niemals richtig lesen und schreiben lernen. Denn das hatte meine Grundschullehrerin meinen Eltern gesagt, als ich in der zweiten Klassen war – schwere Form von Legasthenie. Das hat sich zwar später als Fehldiagnose herausgestellt, aber ich weiß noch, dass ich damals dachte, aus mir würde sowieso nichts werden.

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Ich habe damals viel Zeit mit mir allein verbracht und in Tieren Freunde gefunden. Entweder war ich auf dem nahe gelegenen Reiterhof oder mit meinem Hund Terry im Wald unterwegs. Auf den langen Spaziergängen habe ich mir vorgestellt, ich könnte mit Terry sprechen und außerdem die Vögel aus den Bäumen herbeirufen, die dann bei mir auf dem Arm landen und mir das Neueste erzählen.

Meine Jugend

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Mit zehn (ja, auf diesem Bild bin ich zehn!) hatte ich die Grundschulzeit endlich hinter mich gebracht und wechselte auf die Gesamtschule. Dort bekam ich die Chance auf einen neuen Anfang und habe schnell herausgefunden, dass ich sehr wohl lesen und schreiben konnte, ich war zuvor nur von der Angst völlig blockiert gewesen. Nun machte ich im Unterricht mit und entwickelte ziemlich schnell einen großen Ehrgeiz. Ich wollte es allein beweisen, wollte zeigen, dass doch etwas in mir steckt, und war bereits nach einem halben Jahr Klassenbeste.

Tanni Mit Hut 1

Mit vierzehn habe ich Hüte für mich entdeckt und so die üblichen Interessen. Mädels-Club, cooles Posen und Madonna. ☺

Tanya Jugend

Als ich fünfzehn war, sind meine Freundin Astrid und ich sind zu Karneval als Plastikmüll gegangen. Ich weiß noch, dass wir das Thema Plastikverpackungen damals in der Schule durchgenommen hatten und dass ich total entsetzt war, was für einen verheerenden Einfluss Plastik auf die Umwelt hat. Wir hatten einen Schriftzug auf ein Bettlaken geschrieben (hier leider nicht ausgerollt), auf dem stand »Stoppt Plastik!« Damals begann ich, mich für Umweltschutz zu interessieren.

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Mit 16 war ich schon voll im Schreibfieber. Ich hatte bereits mit zehn angefangen, kleine Geschichten zu schreiben, und die wurden im Laufe der Zeit immer umfangreicher. Mit 16 habe ich an einer Fantasy-Geschichte namens „Der schwarze Lord“ gearbeitet – Fantasy war schon damals mein Ding. Meine Deutschlehrerin fand mich „enorm begabt“, hielt meine Idee, Schriftstellerin zu werden, aber für Träumerei („Geh doch zur Presse, Journalismus wäre vielleicht was.“).

Meine Studienjahre

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Abi mit 18. Natürlich mit Einser-Durchschnitt. Mein ehrgeiziges Ich, das es noch immer allen beweisen wollte, hatte sich echt ins Zeug gelegt. Aber was jetzt? Wie wird man Schriftstellerin? Erst mal was mit Sprachen studieren – Übersetzungsstudiengang in Düsseldorf. Leider musste man sich für zwei Sprachen einschreiben. Englisch war kein Problem, aber an Spanisch bin ich mit Pauken und Trompeten gescheitert und habe das Studium nach nur einem Semester in Düsseldorf abgebrochen.

Man kann nicht nach den Sternen greifen, wenn man immer auf dem Teppich bleibt.

Tanya Stewner
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Noch mal neu versuchen. Anglistik und Germanistik in Wuppertal. Super.

Meine Zeit in London

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1996 bin ich für ein Auslandsjahr mit einem Erasmus-Stipendium nach London gegangen – und dann zwei Jahre geblieben (ich habe ein Praktikum in einem Verlag drangehängt). Was für eine intensive Zeit!

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Meine Erlebnisse in London habe ich damals in Form eines Romans festgehalten – »Das Lied der Träumerin«. Bestimmt nicht mein bestes, aber definitiv mein authentischstes Buch, das emotional wahrscheinlich die größte Wucht von meinen Werken hat. Erschienen ist es allerdings erst 2011, weil ich erst einmal innerlich reifen musste, um mich zu trauen, mich der Welt mit diesem Roman derart offen und »nackt« zu zeigen.

Meine große Liebe

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Wieder zurück an der Uni in Deutschland traf ich Ende 1998 in einem Anglistik-Hauptseminar meinen heutigen Mann Guido. Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick, bei ihm nicht. Egal. Hat trotzdem geklappt. ☺

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Guido und ich waren Teil einer Band, die aus Studienfreunden bestand, Guido an der Gitarre und ich am Mikro. Damals haben wir angefangen, gemeinsam Songs zu schreiben, und heute sind wir ein eingeschworenes Songwriter-Duo.

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Das Studium habe ich mit dem Titel »Magistra Artium« abgeschlossen, Durchschnitt 1,2. Noch immer keinen Plan, wie man Schriftstellerin wird. Ich habe dann erst mal ein Volontariat in einem Redaktionsbüro gemacht, in dem ich das Lektorieren lernte. Gleichzeitig fing ich an, Romane vom Englischen ins Deutsche zu übersetzen. Am Ende des Volontariats warnte meine Chefin mich jedoch: »Halte dich fern vom Schöngeistigen, sonst bleibst du arm.«

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2003 habe ich den Namen „Liliane Susewind“ geträumt und mir am nächsten Tag eine Geschichte zu dem Namen ausgedacht. Vorher war ich immer davon ausgegangen, dass ich für Erwachsene schreiben will, aber dieser Name klang für mich nach Kinderbuch. Ich habe mich dann an meine Fantasiewelt aus der Kindheit erinnert, in der ich mit meinem kleinen weißen Hund und allen Tieren sprechen konnte, und so entstand die erste Geschichte von Liliane Susewind (auf dem Balkon unserer damaligen Studentenbude). Die Geschichte wollte allerdings erst mal niemand haben. Ebenso wenig wie ich eine Agentur von mir überzeugen konnte. Es sollte noch drei Jahre dauern …

Paris

2005 lernte ich meine Wisdom-Lehrerin Udumbara Gesu kennen, bei der ich in den folgenden Jahren nicht nur die Ausbildung zur Reiki-Meisterin machte (Reiki: Heilen durch Handauflegen), sondern auch das Meditieren und so viel mehr lernte. Udumbara wurde zu meiner engen Freundin und zum travel companion. Gemeinsam haben wir die Schwierigkeiten des Lebens gemeistert und uns obendrein die Welt angesehen. Außerdem war sie es, die mir immer wieder sagte: „Du bist zum Schreiben geboren. Gib nicht auf.“

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2006 haben Guido und ich geheiratet. Damals hatte ich angefangen, halbtags in einem Verlag als Lektorin zu arbeiten und zusätzlich als Selbstständige weiterhin Romane zu übersetzen. Liliane Susewind schien keiner haben zu wollen. Allerdings war ich noch nicht bereit, meinen Traum von der Schriftstellerei aufzugeben. Ich dachte nur, dass ich mit Liliane wohl nicht weiterkommen würde.

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Und dann klappte es doch! Nach so vielen Absagen wollte schließlich der S. Fischer Verlag es mit Lilli und mir wagen, und 2007 erschien der erste Band „Mit Elefanten spricht man nicht!“ Mein Traum wurde wahr.

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Gleich der erste Band war ein großer Erfolg, und ich habe angefangen seeehr viele Lesungen zu geben. Gleichzeitig habe ich weiterhin als Lektorin und Übersetzerin gearbeitet.

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2007 erschien der zweite Band. Bis heute sind es 13 Bände ab acht Jahren und 17 Bände ab 6 Jahren!

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Auch im Ausland kam Lilli relativ schnell gut an (bis heute wurden meine Bücher in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt). Ich weiß noch, dass ich mein Glück damals manchmal kaum fassen konnte. 2010 gab ich meine Jobs als Lektorin und Übersetzerin auf und konnte von da an vom Schreiben leben.

Katzen

Und dann zogen diese beiden bei uns ein. Ironman, genannt Samson („Ironman“ ging echt nicht!), und seine Schwester Isabella, genannt Izzy. Er (links) ist eher ein fröhlich-gutmütiger Draufgänger, sie (rechts) ist etwas etepetete und geht weder bei Regen raus noch durch die Katzenklappe (ist einfach unter ihrem Niveau).

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Ebenfalls 2010 erschien der erste Band meiner „Hummelbi“ Trilogie beim S. Fischer Verlag. Gewidmet ist er meiner Schwester Carola, denn es ist unsere Schwestern-Geschichte, die ich hier erzähle – mit nur ganz wenigen schriftstellerischen Freiheiten. ;-)

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2011 habe ich ein Baby bekommen, unsere wunderbare Tochter M. Mama zu sein hat mich verändert, mich inspiriert, mir die Welt in neuen Farben gezeigt und oft – das soll auch nicht verschwiegen werden – ziemlich geschafft. Was für eine Reise!

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In den nächsten Jahren schrieb ich weiter fleißig Liliane- und Hummelbi-Bücher …

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… und gab jede Menge Lesungen.

Japan

2014 bin ich nach Japan gereist, wo Liliane Susewind ganz besonders erfolgreich ist. Um eine Million in Japan verkaufte Exemplare zu feiern, lud mich der Verlag Gakken zu einer Autogrammstunden- und Vortragstour durch Japan ein.

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Was habe ich diese Japanreise genossen! Ich bin so vielen tollen Menschen und Fans begegnet und war voller Dankbarkeit für diesen wahrgewordenen Schriftsteller-Traum.

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2015 erschien der erste Band meiner Meermädchen-Reihe „Alea Aquarius“ beim Oetinger Verlag. Ich hatte schon lange davon geträumt, mal eine Saga zu schreiben, bei der man sich in größerer Komplexität ausleben kann und die Figuren mit jedem Band mehr zu Freunden werden.

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Was für ein Glück! Alea wurde auch gleich ein Bestseller-Erfolg. Puh!

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Zu den vielen Lesungen kam nun Social Media hinzu, und ich fand heraus, dass Instagram und Co eine richtig gute Möglichkeit sind, mit den Fans in engem Kontakt zu sein.

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2017 haben wir zehn Jahre Liliane Susewind gefeiert!

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Ebenfalls 2017 erschien das Liliane-Musikalbum „Meine Songs“. Die Lieder haben mein Mann Guido und ich zusammen geschrieben, gesungen wurden sie von Stars wie Yvonne Catterfeld, Tom Beck, Bürger Lars Dietrich und vielen mehr. In jenem Jahr haben wir jede Menge Liliane-Motto-Partys gefeiert. Man kam verkleidet als Liliane-Charakter (oder einfach mit Öhrchen), und wir haben zu den Lilli-Songs abgefeiert.

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Lilli als Kinofilm! Wie aufregend. Ich war zweimal am Set zu Besuch (hier mit dem Produzenten Felix Zackor und dem Regisseur Joachim Masannek)

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2018 war ein musikalischer Meilenstein für mich – unser Liliane-Live-Konzert in Berlin! Mit fast allen Stars vom Album zusammen auf einer Bühne zu stehen, war wirklich etwas ganz Besonderes. (Hinten rechts mein Mann an der Gitarre)

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Mai 2018. Premiere des Lilli-Kinofilms!

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Mein Meermädchen erobert die Welt. Ich kann euch gar nicht sagen, wie dankbar ich für das alles bin und dass ich manchmal an die Grundschul-Tanya zurückdenke und ihr am liebsten sagen würde, dass alles gut werden wird.

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2019 rief Greta Thunberg uns dazu auf, für die Umwelt auf die Straße zu gehen, und ich war bei fast jedem Streik dabei.

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2020 und 2021 waren für mich die „stillen Jahre“, in denen ich coronabedingt fast ausschließlich zu Hause war und mich dem Schreiben in einer Ruhe widmen konnte wie nie zuvor. Ein Highlight in dieser Zeit war das Erscheinen des Alea-Songalbums, mit Liedern von meinem Mann und mir, gesungen von fünf sorgfältig ausgewählten (grandiosen!) Stimmen.

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Wenn ich darüber nachdenke, was wohl noch kommen wird, sind da viele Fragezeichen. Die Welt verändert sich so rasant wie nie zuvor und ich habe keine Ahnung, wo wir landen werden. Aber eines weiß ich sicher: Ich trage noch viele Geschichten in mir, die nur darauf warten, heraus zu dürfen. In Gedanken besuchen mich schon des Öfteren neue Figuren, die aus einer Reihe stammen, die ich nach Alea Aquarius schreiben will. Es gibt noch viel zu träumen und zu erzählen!